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Montag, 22. Oktober 2012

Fleischeslust


Bild via eatmedaily.com

Mein persönliches Highlight der diesjährigen Buchmesse war das Treffen mit der in New York lebenden Künstlerin Heide Hatry. In einer Familie aufgewachsen, die einen Schlachtereibetrieb führte, arbeitet die deutschstämmige Hatry mit Fleischereiabfällen und kreiert aus diesen Skulpturen von morbider Schönheit. So konnte man auch ihren aktuellen Bildband „Not a Rose“ zunächst für ein Buch mit simplen Naturfotografien halten. Tatsächlich verweist der Titel aber bereits darauf, dass auch in diesem Fall Fleisch zur Herstellung der Pflanzen verwendet wurde. Die von Tau benetzten Blumen des Buchtitels bestehen etwa aus nichts anderem als Entenzungen.
 
Bilder via heidehatry.com

Besonders spannend fand ich das frühere Projekt „Heads and Tales“ in dessen Rahmen Heide Hatry Menschenköpfe aus Schweinehaut nachgebildet hat. Grundsätzlich sei Schweinehaut der menschlichen Haut sehr ähnlich, so die Künstlerin. Ebenso wie die Augen samt Wimpern. Das Ergebnis sind ganz individuelle Gesichter, die ebenso faszinierend wie abstoßend sind. Leider habe ich versäumt sie zu fragen, ob sie sich bei der Arbeit auch Biographien zu den Köpfen ausdenkt.
Lohenswert ist auch ein Blick auf die Homepage der Künstlerin, die eine Rundumschau auf ihr Schaffen ermöglicht (heidehatry.com).

Bilder via heidehatry.com

Bevor nun ein jeder Hobby-Tierschützer aufschreit sei gesagt, dass Hatry ausschließlich mit Abfallprodukten arbeitet, die bei der regulären Schlachterei anfallen. Nicht zuletzt will sie mit ihren Werken so auch ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit setzen und Massentierhaltung anprangern. Dadurch konnte sie für ihr letztes Projekt sogar PETA mit ins Boot holen.

Kommenden Projekten dieser überaus interessanten Künstlerin sehe ich schon mit Spannung entgegen.


Heide Hatry: Not A Rose. Milan, New York: Charta 2012. 42,00€

Heide Hatry: Heads And Tales. Milan, New York: Charta 2009. 44,00€

Montag, 15. Oktober 2012

Buchmesse 2012 - Von Büchern und Bauchtanz


Gestern fand die diesjährige Buchmesse hier in Frankfurt ihr Ende. Zeit also für einen kurzen Rückblick.
In diesem Jahr war mir das Glück vergönnt an keinem der Tage wirklich arbeiten zu müssen (lediglich der Besuch einer Lesung durfte als Arbeit gelten) und so konnte ich drei Tage lang durch die Hallen schlendern, schauen und natürlich auch kaufen. Auch bei der Verleihung des Jugendliteraturpreises am Freitag durfte ich dieses Mal einfach nur Gast sein und musste nicht hinter der Bühne die Nominierten in Empfang nehmen oder mit dem Moderator die Generalprobe absolvieren. Eine nette Abwechslung.



An den weiteren Tagen war tatsächlich ein ausgiebiger Besuch bei den verschiedensten Verlagen mein Hauptanliegen. Die eingeladenen Autoren zählten weniger zu meinen Favoriten (Lily Brett wo warst du?) und so begnügte ich mich beim Rahmenprogramm auf einen Talk mit Regisseur Detlev Buck, der sich der Verfilmung von Daniel Kehlmanns Roman "Die Vermessung der Welt" angenommen hat und ein bisschen aus dem Nähkästchen plauderte.


Bei den Kunstverlagen ging ich prompt Palina Rojinski in die Fänge, die mich vor die Kamera holte um mir ein anscheined fiktives Buch aus ihrer Feder anzudrehen. Allerdings bin ich ihr nicht auf den Leim gegangen und habe mich vielmehr darüber amüsiert, wie sie eine Lyrik-Lesung gecrasht hat. Amüsant waren auch die Maori, die im großen Innenhof zu aktuellen Songs ihre Hüften kreisen ließen und stets eine Schar von Besuchern anlockten.



Am Sonntag wurde dann eingekauft was man an den besucherfreien Tagen zuvor angeschmachtet hatte. Neben einer Ausgabe von Jane Austens "Verstand und Gefühl" (tolle neue Ausgaben DTV!) ist auch endlich mal ein Exemplar der denkwürdigen Graphic Novel "Maus" von Art Spiegelman in meine Tasche gewandert. Bei "Eleven" von Mark Watson hoffe ich auf eine Geschichte im Stile des frühen Nick Hornby. Angesichts der hohen Bücherstapel hier zu Hause habe ich mich in diesem Jahr aber mit Neuanschaffungen weitgehend zurückgehalten.
Ein Highlight zum Abschluss war der Pavillion von Gastland Neuseeland, wo einem unter Sternenhimmel und umgeben von Wasserflächen die Vielseitigkeit des Landes präsentiert wurde. Angefangen von der Maori-Kultur bis hin zu aktuellen Kinoproduktionen.


Schön wars und bis zum nächsten Jahr!

Samstag, 6. Oktober 2012

Junge, wie die Zeit vergeht...

Bilder via EW.com
Die aktuelle Ausgabe der amerikanischen Zeitschrift "Entertainment Weekly" bringt uns  die Helden unserer Jugend zurück. In der so genannten Reunions Issue treffen die Stars aus Filmen wie "Clueless" und "Some Kind Of Wonderful" oder auch Serien wie "Melrose Place" wieder aufeinander. Sehr spannend wie ich finde. Besonders Cher und Dionne aus "Clueless" sind noch echte Bettys (um mal den Slang des Kultfilms aufzugreifen), während Herzensbrecher Christian irgendwie zum pummeligen Staubsaugervertreter geworden ist.
Der Cast von "Melrose Place" kann sich ebenfalls noch größtenteils sehen lassen. Älter sind sie jedenfalls alle geworden. Auch wir, die wir mit ihnen groß geworden sind.