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Mittwoch, 17. August 2011

Gesichter lesen

Warum Martin Schoeller zu meinen Lieblingsfotografen zählt?

Weil er uns das erlaubt, was Oma stets verboten hat: Leuten völlig ungeniert ins Gesicht zu starren.




Bei Schoellers "Close-Ups" kommt hinzu, dass es sich nicht um Unbekannte, sondern um Prominenz aus Schowbusiness und Politik handelt.

Wendet man im Alltag den Blick meist schnell wieder ab, erlauben die Fotos ein langes Verweilen. Die ungeschönten Gesichter wirken dabei mitunter ganz schön verletzlich. Fast schämt man sich selbst, so genau hinzusehen und in den Gesichtern zu lesen.


Erste Erfahrungen machte Schoeller, der übrigens in Frankfurt aufwuchs, bei der unvergleichlichen Annie Leibovitz.
Sein spannendes Stern-Portfolio ist schon seit letztem Herbst in meinem Besitz.

Montag, 15. August 2011

Der virtuelle Bankraub

© sec world


Die meisten erinnern sich bestimmt an eine lustige Folge der "Simpsons", in der Bankräuber Snake im Internetcafé das virtuelle Konto von Homer und Marge plündert.

Passiert einem so etwas aber tatsächlich, dann ist der Spass sehr schnell vorbei. So blieb auch mir gestern Abend das Lachen im Halse stecken, als mich Apple darüber informierte, dass über meinen Account Einkäufe im ITunes-Store getätigt wurden. Und auch Click and Buy bestätigten mir kurz darauf per Mail, dass entsprechende Geldbeträge von meinem Konto abgingen. Ziemlich genau 111,96 € - futsch! In Sekunden-Schnelle machte sich Panik breit und sofort wurden alle erforderlichen Passwörter abgeändert.

Ich selbst bin zwar Besitzer eines IPod nano, habe allerdings den Store von ITunes noch nie beansprucht. Für Apps habe ich gar keine Verwendung. Die gekaufte Poker-App klingt dann noch weniger nach mir. Den Morgen habe ich also mit Anrufen bei Apple und Click and Buy zugebracht. Mein Konto ist gesperrt, Apple prüft die Einkäufe und wird (hoffentlich) stornieren.

Wie bei so vielem denkt man: "Sowas passiert mir doch nicht!" Obwohl ich mit meinen Daten äußerst vorsichtig umgehe habe ich jedenfalls per Schockmethode gelernt: Datenschutz kann niemals zu ernst genommen werden. Auch wenn ich mein Geld vielleicht wiedersehe (was zum jetztigen Zeitpunkt noch nicht ganz sicher ist) - das ungute Gefühl bleibt!

Freitag, 12. August 2011

Adam macht uns den Mick


Seit ein paar Tagen kursiert nun schon das Video zum brandneuen Song von Maroon 5 "Moves Like Jagger" featuring Christina Aguilera im Internet. Mit dieser Kollaboration geht nicht nur ein weiterer musikalischer Wunsch von mir in Erfüllung, der Song schafft es auch, das schlechte Wetter vergessen zu lassen und ein wenig Sommer-Feeling zu verbreiten.
Das Musikvideo unter der Regie des talentierten Jonas Akerlund kann mit seinem Retro-Charme ebenfalls überzeugen. Außerdem beweist ein halb-nackter Adam Levine, dass er dem Songtitel alle Ehre macht.

In Amerika schon ein Top Ten Hit, erscheint die Single bei uns erst in ein paar Wochen. Im Radio läuft der Song aber schon rauf und runter.

Ghostbuster # 2


Wieder einmal auf der Jagd nach dem Nordend-Gespenst ist mir dieses schöne Exemplar direkt am Friedberger Platz aufgefallen. Es scheint noch immer guter Laune zu sein, obwohl der Friedberger Markt vor geraumer Zeit von Freitag auf Mittwoch verlegt wurde...

Sonntag, 7. August 2011

Desperate Housewives: Das Ende einer Ära

© ABC Television


Die Katze ist aus dem Sack: Nach der kommenden 8. Staffel heißt es Abschied nehmen von den Damen aus der Wisteria Lane! Mit dem nahenden Ende von "Desperate Housewives" verabschiedet sich eine der ganz großen Serien aus der TV-Landschaft und viele Millionen Fans auf der Welt verdrücken sicherlich ein Tränchen - so wie schon seinerzeit beim Ende von "Sex and the City".

Diese Serie war es auch, mit der "Desperate Housewives" zunächst verglichen wurde. Tatsächlich bemerkte man als Zuschauer aber schnell, dass die Serie von "Golden Girls"-Schöpfer Marc Cherry ganz andere Wege einschlägt und sich wohl mehr als "American Beauty" in Serie beschreiben ließ.

Tatsächlich stand "Desperate Housewives" viele Jahre für Qualitätsfernsehen jenseits des Pay-TV und konnte mit derbem, schwarzem Humor und einem lustvollen Blick auf die (amerikanische) Doppelmoral überzeugen. Die Serie brachte das Genre der "Dramedy" zurück auf die Bildschirme und sorgte stets für ein Wechselbad der Gefühle, wenn sich lustige Szenen mit traurigen Situationen gekonnt vermischten. Die Schreiber gehören sicherlich zu den besten ihrer Zunft und seit "Melrose Place" passierten wohl nicht mehr so viele bizarre Dinge wie in der Wisteria Lane. Unzählige Preise, wie 7 Emmys und 3 Golden Globes, zeugen davon.
Ebenso bestach die Serie durch einen wundervollen Cast bis hin zu den Nebenrollen und gab TV-Lieblingen der 90er Jahre wie Teri Hatcher (Superman: Die Abenteuer von Lois & Clark) und Marcia Cross (Melrose Place) erneute Leinwandpräsenz.

In jedem Fall hat die Serie seit ihrer Erstausstrahlung zu meinen absoluten Lieblingen gehört und so sehe ich dem kommenden Ende natürlich mit großem Bedauern entgegen. Auf der anderen Seite konnte über die Jahre ein hohes Erzählniveau gehalten werden und mit der Gewissheit um die Absetzung können die Schreiber sich um ein würdiges Finale kümmern. Und wer weiß, vielleicht sehen wir auch Susan, Bree, Lynette und Gabrielle bald mal auf der großen Leinwand wieder - so wie schon Carrie und Co?

Für Pro7 gilt es ab nächstem jahr jedenfalls ein großes Loch am Mittwoch Abend zu füllen, wo die Serie ein enormer Erfolg und für den Sender zum Zugpferd geworden ist. Aber noch stehen uns ja 1 1/2 tolle Staffeln mit den Hausfrauen bevor.

Montag, 1. August 2011

In guten wie in schlechten Zeiten...


So genannten Bestsellern steht man meist mit einer gehörigen Portion Skepsis gegenüber. Schließlich muss man nicht zwangsläufig ein gutes Buch in Händen halten, nur weil es scheinbar den Geschmack vieler Leute trifft. Auch "Zwei an einem Tag" von David Nicholls ist mir zwischen Fantasy-Jugendbüchern, hisorischen Romanen und Thilo Sarrazin zunächst nicht weiter aufgefallen. Hin und wieder hatte ich es mal in die Hand genommen, den Klappentext gelesen und es schließlich doch wieder zu den anderen Bestsellern gestellt.
Vor einigen Wochen hatte ich das Buch dann mal wieder in der Hand und habe es glücklicherweise nicht wieder ins Regal zurückgestellt (ja, natürlich habe ich es bezahlt).

Emma und Dexter könnten verschiedener nicht sein und doch verbindet sie eine Seelenverwandschaft, die Autor David Nicholls über einen Zeitraum von zwanzig Jahren und exemplarisch jeweils an einem 15. Juli beschreibt. Dabei zeigt er wie wichtig es ist das Leben mit einem Vertrauten zu bestreiten - quasi gemeinsam einsam und in guten wie in schlechten Zeiten. Da jedes Kapitel einen Zeitsprung von einem Jahr beschreitet wird der Roman nie langweilig und es gilt die "Leerstelle" der übrigen 364 Tage zu ergründen.

Die Erkenntnis, dass das Leben nicht nur rosige Seiten hat, mag vielleicht nicht neu sein, Nicholls schafft es aber durch seinen hervorragenden Schreibstil unglaublich intensive Bilder hervorzurufen, die von  urkomisch bis hin zu tieftraurig reichen. Die Mentalität der verschiedenen Jahrzehnte von den späten 80er Jahren bis in die frühen 2000er Jahre fängt er dabei gekonnt ein.
Eine treffende Kritik stammt beispielsweise von Britta Jansen von der Berliner Literaturkritik, die schreibt Nicholls habe einen

"witzig-unterhaltsamen sowie melancholischen Roman gemacht. Zwei an einem Tag“ ist weitaus mehr als eine amüsante Liebeskomödie über ein ungleiches Paar. Es ist ein bitter-süßes Buch über das Leben als Reihe verpasster Chancen...."

Bereits im November läuft in den hiesigen Kinos schon die Verfilmung des Romans mit der zauberhaften Anne Hathaway und dem mir noch unbekannten Jim Sturgess an. Der Trailer für den Film war es auch, der mich noch einmal an das Buch erinnert hat und so schließlich zum Kauf geführt hat. Erfreulich ist, dass neben dem tollen Cast die Dänin Lone Scherfig für die Regie gewonnen werden konnte. Mit "An Education" hat sie einen meiner Lieblingsfilme der letzten Jahre gedreht und weiß es tolle Bilder auf die Leinwand zu bringen. Die ideale Frau also um die sprachlichen Bilder von David Nicholls stimmungsvoll umzusetzen. Hier der erste deutschsprachige Trailer: