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Montag, 4. Februar 2013

Endlich: "Stürmische Leidenschaft" auf DVD

Es ist wohl kein Geheimnis, dass Emily Brontës Roman "Sturmhöhe" (Wuthering Heights) zu meinen absoluten Lieblingsklassikern zählt (klick). Als Filmliebhaber war ich natürlich auch lange Zeit auf der Suche nach einer adäquaten Verfilmung dieses Klassikers. Besonders reizvoll erschien mir immer schon die Kinoverfilmung mit Ralph Fiennes und Juliette Binoche.


Obwohl diese 1992 unter dem Titel "Stürmische Leidenschaft" auch hierzulande in den Kinos lief, blieb dem Film bislang leider eine DVD-Auswertung verwehrt. Umso erstaunter war ich, als ich letzten Freitag tatsächlich bei Amazon eine deutschsprachige DVD entdeckte.
Ganz nach dem Motto "Was lange währt, wird endlich gut" hat sich die in Wien ansässige Vertriebsfirma winklerfilm diesem Kleinod angenommen und zwanzig Jahre nach der Kinoauswertung endlich auf DVD herausgebracht.


Regisseur Peter Kosminsky ist mit „Stürmische Leidenschaft“ ein unglaublich dichter und atmosphärischer Film gelungen, der es versteht seine Zuschauer umgehend zu fesseln. Die verhängnisvolle Liebesgeschichte um Cathy und Heathcliff erzählt er in wundervollen Bildern, die ganz den naturmythischen Schilderungen der Romanvorlage entsprechen. Düstere Wolkenformationen kündigen bereits den tragischen Fortgang der Geschichte an. Die gelungene Filmmusik des Japaners Ryuichi Sakamoto untermalt diese Bilder perfekt und sorgt besonders mit ihrem von Streichern dominierten Hauptthema für Gänsehaut.

Ralph Fiennes liefert noch vor seinem endgültigen Durchbruch mit "Schindlers Liste" eine beeindruckende Leistung ab und ist nicht nur optisch der perfekte Heathcliff. Die Chemie zwischen ihm und seiner Filmpartnerin Juliette Binoche ist hervorragend, was beide vier Jahre später auch nochmal in "Der englische Patient" unter Beweis stellen konnten. Binoche selbst überzeugt in einer Doppelrolle als Cathy Earnshaw und Catherine Linton. Absolut gelungen ist auch die Rahmenhandlung mit Sinéad O'Connor (!) als Emily Brontë.


Einziges Manko des Films ist seine schnelle Erzählweise, die der relativ geringen Laufzeit geschuldet ist. Immerhin beschränkt sich die Verfilmung nicht wie so viele andere auf die erste Romanhälfte, sondern erzählt auch die Begebenheiten um die Kinder-Generation. Für Nicht-Kenner der Vorlage dürften viele Ereigniss somit aber nur schwer verständlich sein.

Optisch ist die DVD sehr schön aufgemacht, komt jedoch ohne Extras daher. Ein dickes Lob gebührt winklerfilm aber allemal dafür, dass sie diese tolle Literaturverfilmung endlich zugänglich gemacht haben.

Montag, 26. November 2012

Einer geht noch... Werbeterror bei "The Voice"


Ich bin wahrlich kein großer Fan von Casting Shows. Bei "Deutschland sucht den Superstar" habe ich seinerzeit gerade mal die erste Staffel geschaut, bei "Popstars" mal reingezappt und alle weiteren Sendungen ähnlichen Kalibers nicht mal gestreift.
Bei "The Voice" ist das etwas anders. Neugierig gemacht hatte mich die Verpflichtung von Christina Aguilera als Coach der US-Ausgabe. Wenn die sich dafür hergibt, muss da was dran sein. Und nachdem ich die erste amerikanische Staffel geschaut hatte, war ich vom Konzept der Blind Auditions und den stimmlichen Fähigkeiten der Kandidaten restlos überzeugt. Seither wird auch die deutsche Version gerne geschaut.

Bisweilen lässt es meine Abendplanung jedoch nicht zu, dass ich jede Folge live vor dem heimischen Fernseher zelebrieren kann. Kein Problem. Dann wird eben über das umfangreiche Internetportal zur Sendung das Verpasste nachgeholt.
Doch so einfach ist das nicht. Wären da nicht die unzähligen kleinen Werbeclips, die es zu ertragen gilt, bevor man sich ein noch so kleines Auftrittsvideo von gerade einmal knapp zwei Minuten ansehen kann. 
Erst: Werbung für ein Prickelwasser. Dann: Autowerbung (immerhin mit The Boss Hoss). Schließlich: Ein namhafter Handyanbieter preist mir seine Produkte an. Unten eingeblendet steht schon zu Beginn: Nach nur einem Spot geht's weiter...Ja, das stimmt. Und zwar mit zwei anderen Spots. "Ein Spot" ist scheinbar mit den Jahren zu einem äußerst dehnbaren Begriff geworden. Nach der Werbung, die etwa so lang ist wie der herbeigesehnte Hauptclip, geht es endlich los. Mein Lieblingskandidat stimmt die ersten Töne an. Dann hängt das Video. Warum? Meine Internetverbindung ist schnell und gut. Dann die Erklärung: Das eigentliche Bild verkleinert sich und 3/4 meines Bildschirms wird von Kinowerbung eingenommen. Ein neuer Animationsfilm für die Kleinen... 

Für die Werbekunden lohnt sich das. Ist es doch unwahrscheinlich, dass der Zuschauer bei solch gezielter Werbung nochmal kurz auf die Toilette entschwindet, so wie bei einem großen Werbeblock in Fernsehen. Ich breche das Video jedoch entnervt ab.
Aber schnell noch gucken wer in Team Xavier übrig ist. Ich kann es nicht genau sehen. Kai Pflaume versperrt mir die Sicht und hält mir strahlend eine elektrische Zahnbürste entgegen.

Montag, 22. Oktober 2012

Fleischeslust


Bild via eatmedaily.com

Mein persönliches Highlight der diesjährigen Buchmesse war das Treffen mit der in New York lebenden Künstlerin Heide Hatry. In einer Familie aufgewachsen, die einen Schlachtereibetrieb führte, arbeitet die deutschstämmige Hatry mit Fleischereiabfällen und kreiert aus diesen Skulpturen von morbider Schönheit. So konnte man auch ihren aktuellen Bildband „Not a Rose“ zunächst für ein Buch mit simplen Naturfotografien halten. Tatsächlich verweist der Titel aber bereits darauf, dass auch in diesem Fall Fleisch zur Herstellung der Pflanzen verwendet wurde. Die von Tau benetzten Blumen des Buchtitels bestehen etwa aus nichts anderem als Entenzungen.
 
Bilder via heidehatry.com

Besonders spannend fand ich das frühere Projekt „Heads and Tales“ in dessen Rahmen Heide Hatry Menschenköpfe aus Schweinehaut nachgebildet hat. Grundsätzlich sei Schweinehaut der menschlichen Haut sehr ähnlich, so die Künstlerin. Ebenso wie die Augen samt Wimpern. Das Ergebnis sind ganz individuelle Gesichter, die ebenso faszinierend wie abstoßend sind. Leider habe ich versäumt sie zu fragen, ob sie sich bei der Arbeit auch Biographien zu den Köpfen ausdenkt.
Lohenswert ist auch ein Blick auf die Homepage der Künstlerin, die eine Rundumschau auf ihr Schaffen ermöglicht (heidehatry.com).

Bilder via heidehatry.com

Bevor nun ein jeder Hobby-Tierschützer aufschreit sei gesagt, dass Hatry ausschließlich mit Abfallprodukten arbeitet, die bei der regulären Schlachterei anfallen. Nicht zuletzt will sie mit ihren Werken so auch ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit setzen und Massentierhaltung anprangern. Dadurch konnte sie für ihr letztes Projekt sogar PETA mit ins Boot holen.

Kommenden Projekten dieser überaus interessanten Künstlerin sehe ich schon mit Spannung entgegen.


Heide Hatry: Not A Rose. Milan, New York: Charta 2012. 42,00€

Heide Hatry: Heads And Tales. Milan, New York: Charta 2009. 44,00€

Montag, 15. Oktober 2012

Buchmesse 2012 - Von Büchern und Bauchtanz


Gestern fand die diesjährige Buchmesse hier in Frankfurt ihr Ende. Zeit also für einen kurzen Rückblick.
In diesem Jahr war mir das Glück vergönnt an keinem der Tage wirklich arbeiten zu müssen (lediglich der Besuch einer Lesung durfte als Arbeit gelten) und so konnte ich drei Tage lang durch die Hallen schlendern, schauen und natürlich auch kaufen. Auch bei der Verleihung des Jugendliteraturpreises am Freitag durfte ich dieses Mal einfach nur Gast sein und musste nicht hinter der Bühne die Nominierten in Empfang nehmen oder mit dem Moderator die Generalprobe absolvieren. Eine nette Abwechslung.



An den weiteren Tagen war tatsächlich ein ausgiebiger Besuch bei den verschiedensten Verlagen mein Hauptanliegen. Die eingeladenen Autoren zählten weniger zu meinen Favoriten (Lily Brett wo warst du?) und so begnügte ich mich beim Rahmenprogramm auf einen Talk mit Regisseur Detlev Buck, der sich der Verfilmung von Daniel Kehlmanns Roman "Die Vermessung der Welt" angenommen hat und ein bisschen aus dem Nähkästchen plauderte.


Bei den Kunstverlagen ging ich prompt Palina Rojinski in die Fänge, die mich vor die Kamera holte um mir ein anscheined fiktives Buch aus ihrer Feder anzudrehen. Allerdings bin ich ihr nicht auf den Leim gegangen und habe mich vielmehr darüber amüsiert, wie sie eine Lyrik-Lesung gecrasht hat. Amüsant waren auch die Maori, die im großen Innenhof zu aktuellen Songs ihre Hüften kreisen ließen und stets eine Schar von Besuchern anlockten.



Am Sonntag wurde dann eingekauft was man an den besucherfreien Tagen zuvor angeschmachtet hatte. Neben einer Ausgabe von Jane Austens "Verstand und Gefühl" (tolle neue Ausgaben DTV!) ist auch endlich mal ein Exemplar der denkwürdigen Graphic Novel "Maus" von Art Spiegelman in meine Tasche gewandert. Bei "Eleven" von Mark Watson hoffe ich auf eine Geschichte im Stile des frühen Nick Hornby. Angesichts der hohen Bücherstapel hier zu Hause habe ich mich in diesem Jahr aber mit Neuanschaffungen weitgehend zurückgehalten.
Ein Highlight zum Abschluss war der Pavillion von Gastland Neuseeland, wo einem unter Sternenhimmel und umgeben von Wasserflächen die Vielseitigkeit des Landes präsentiert wurde. Angefangen von der Maori-Kultur bis hin zu aktuellen Kinoproduktionen.


Schön wars und bis zum nächsten Jahr!

Samstag, 6. Oktober 2012

Junge, wie die Zeit vergeht...

Bilder via EW.com
Die aktuelle Ausgabe der amerikanischen Zeitschrift "Entertainment Weekly" bringt uns  die Helden unserer Jugend zurück. In der so genannten Reunions Issue treffen die Stars aus Filmen wie "Clueless" und "Some Kind Of Wonderful" oder auch Serien wie "Melrose Place" wieder aufeinander. Sehr spannend wie ich finde. Besonders Cher und Dionne aus "Clueless" sind noch echte Bettys (um mal den Slang des Kultfilms aufzugreifen), während Herzensbrecher Christian irgendwie zum pummeligen Staubsaugervertreter geworden ist.
Der Cast von "Melrose Place" kann sich ebenfalls noch größtenteils sehen lassen. Älter sind sie jedenfalls alle geworden. Auch wir, die wir mit ihnen groß geworden sind.




Freitag, 28. September 2012

Körperliebe: Christina Aguilera - Your Body


Das warten hat ein Ende! Nachdem ihre Tätigkeit als Jurorin bei "The Voice" viel Zeit verschlungen hat, meldet sich heute Christina Aguilera mit dem Video zu ihrer neuen Single "Your Body" zurück. Fans warteten schon sehnsüchtig auf neues Material, da Frau Aguilera zuletzt lediglich als Gastsängerin mit Maroon 5 die Chartspitzen eroberte.

Der neue Song ist ein catchy Clubtrack mit treibendem Beat und Ohrwurm-Qualitäten. Das Video zeigt Christina Aguilera als Männer mordende Femme Fatale in trashiger Trailerpark-Optik. Wenn sie mit Rastazöpfen die Jungs in einer Bar um den Finger wickelt sieht sie tatsächlich noch einmal exakt so aus wie vor 10 Jahren. Ansonsten zeigt sie sich wandlungsfähig wie eh und je. Ein so buntes und storylastiges Video hat man von der guten Christina bislang jedoch noch nicht gesehen.

Song und Video machen in jedem Fall große Lust auf das kommende Album "Lotus", das bei uns Anfang November erscheinen wird. Die Single "Your Body" ist hingegen schon ab 05. Oktober bei iTunes erhältlich.

Donnerstag, 27. September 2012

Bye bye Housewives oder Ein Abgesang auf die Freundschaft


Gestern war es also auch in unseren Gefilden so weit: Pro7 nahm Abschied von seiner Erfolgsserie Desperate Housewives.
Bei uns im Jahr 2005 gestartet, avancierte die Serie bei mir schnell zum Must-See und hat mich über viele Jahre und durch mein ganzes Studium hindurch begleitet. Eventuelle Spoiler zum Serienfinale hatte ich in der Vergangenheit gekonnt umschifft und machte es mir somit gestern auf der Couch bequem um in aller Ruhe Abschied zu nehmen...

Die gezeigte Doppelfolge bot alles, was das langjährige Fanherz begehrte und versetzte auch mich in ein Wechselbad der Gefühle. Die Mischung aus anrührenden bis tottraurigen und unglaublich komischen Szenen wurde bis zum Schluss aufrecht erhalten und dürfte wohl auch der Hauptgrund für den weltweiten Erfolg der Serie gewesen sein.
Die Szene, in der Susan Delfino (Teri Hatcher) mit ihren liebsten die Wisteria Lane verlässt und dabei von den Geistern der Verstorbenen beobachtet wird, verschaffte sicher nicht nur mir ordentlich Gänsehaut. Und die neue Nachbarin mit ihrem düsteren Geheimnis sorgte letztlich für einen absolut runden Abschluss.
Weit problematischer stellte sich hingegen die Grundaussage der letzten Episode dar. Für eine Serie, in der freundschaftlicher Zusammenhalt über 8 Staffeln und 180 Episoden als höchster Wert propagiert wurde, hatte der Schluss einen mehr als faden Beigeschmack.
Wissend, dass zumindest Susan bald die Straße verlassen wird, sitzen die Frauen bei einem gemeinsamen Pokerspiel zusammen. Sie stoßen auf ihre Freundschaft an und schwören sich, dass sie sich niemals aus den Augen verlieren werden. Dann der knallharte Bruch: Die vertraute Stimme von Mary Alice Young (Brenda Strong) erklärt dem verdutzten Zuschauer, dass es zu keinem weiteren Pokerspiel der Damen mehr gekommen ist. In schneller Schnittfolge sehen wir, dass nun jede ihr eigenes Leben lebt. Alle verlassen die Straße und scheinen sich für den Rest ihres Lebens nicht mehr um ihre besten Freundinnen zu scheren.

Was will uns das sagen? Freundschaft wird absolut überbewertet, denn eure Freundinnen werden euch ohne weiteres gegen spannende Jobs und Wohnungen in aufregenden Städten eintauschen? Ihr könnt gemeinsam Trauerfälle, Mordversuche und Krankheiten durchstehen und sie werden irgendwann trotzdem vergessen, dass es euch gibt?
Für mich besonders im Hinblick auf die erst kurz vorher thematisierte Gerichtsverhandlung, in der noch das "einer für alle, alle für einen"-Prinzip zum tragen kam, ein Schlag ins Gesicht. In jedem Fall ein Aspekt des Finales, der mir noch heute zu denken gibt und mich sicherlich noch länger beschäftigen wird. Gabys (Eva Longoria) Zukunftsvision, dass alle Ladies mit ihren Enkeln auf der Veranda sitzen, hätte mir da weitaus besser gefallen. Selbst wenn es ein denkbar traditionelles Ende gewesen wäre. Aber manchmal sind Traditionen und althergebrachte Werte eben doch nicht das Schlechteste.